Geschäftsjahr 2019
Bosch setzt starkes Engagement in der Schweiz fort
Solothurn – Bosch, ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen, beendete sein Geschäftsjahr 2019 in der Schweiz mit einem konsolidierten Umsatz von 671 Millionen Franken (603 Millionen Euro) leicht tiefer als im Vorjahr. Der Gesamtnettoumsatz einschliesslich interner Lieferungen an Tochtergesellschaften belief sich auf 1,7 Milliarden Franken (1,5 Milliarden Euro) und liegt damit leicht über dem Wert des Vorjahres.
Bosch beschäftigt in der Schweiz rund
2 100 Mitarbeitende. Im laufenden Geschäftsjahr belastet die Corona-Pandemie die Umsatzprognose von Bosch in der Schweiz. „Während wir aufgrund der aktuellen Situation auch in der Schweiz ein herausforderndes Jahr erwarten, bleiben wir dem lokalen Markt und seinem langfristigen Potenzial verpflichtet", sagte Ute Lepple, Repräsentantin der Bosch-Gruppe in der Schweiz.
Erweiterung am Standort St. Niklaus
In 2019 wurde der Erweiterungsbau der Bosch-Tochter Scintilla AG in St. Niklaus eingeweiht. Das neue, zweistöckige Gebäude bietet auf 3 950 m2 Platz für neue Fertigungstechnologien und ermöglicht weiteres Wachstum. Damit verbunden sind Investitionen in Gebäude, Fertigungsmaschinen und in die Optimierung der Wertströme, die bis 2020 insgesamt in der Höhe von 32 Millionen Franken getätigt werden.
Scintilla AG in St. Niklaus, die zum Bosch-Produktbereich Power Tools Accessories gehört, entwickelt und fertigt qualitativ hochstehende Säbelsägeblätter, Stichsägeblätter, oszillierendes Werkzeug sowie Messer für Gartengeräte und Stufenbohrer. Bei den drei erstgenannten Produkten ist die Fertigungsstätte im Wallis dank ihrem speziellen Technik- und Fertigungs-Know-how weltweit führend.
Während wir aufgrund der aktuellen Situation auch in der Schweiz ein herausforderndes Jahr erwarten, bleiben wir dem lokalen Markt und seinem langfristigen Potenzial verpflichtet.
100 Jahre Robert Bosch AG in der Schweiz
Bereits ab 1904 vertrieb der selbständige Kaufmann und Luftfahrtpionier August Euler erste Bosch-Produkte in der Schweiz. In 1910 eröffnete er im Genfer Vorort Plainpalais ein Verkaufshaus, das 1915 wegen Mangel an Waren infolge des Kriegsausbruchs wieder schliessen musste. Zeitnah zur Wiedereröffnung 1919 in Genf folgte 1920 in Zürich die Eröffnung eines Verkaufshauses und die Gründung der ersten Bosch-Gesellschaft in der Schweiz – der Robert Bosch AG.
In den Anfangsjahren wurde alles rund um den Bedarf für das Automobil wie Magnetzünder oder Scheinwerfer verkauft. Eine schwere Krise in der deutschen Automobilindustrie führte beim Autozulieferer Bosch ab 1926 dazu, das angestammte Produktportfolio zu überdenken. Dabei kam eine Mischung heraus aus alten Erfolgsstrategien, nämlich ein Produkt zu verbessern und zur Serienreife zu bringen wie bei Elektrowerkzeugen und Thermotechnik, und ganz neuen Ansätzen wie bei der Radio- und Fernsehtechnologie.
Heute zählen zur Robert Bosch AG in der Schweiz die Bereiche Automotive Aftermarket, Vertrieb Elektrowerkzeug und Zubehör, Bosch Sicherheitssysteme, Marketing für eBike und der Projektbereich Bosch Digital Solutions, der sich mit innovativen Lösungen rund ums Internet der Dinge beschäftigt.
Seit 2007 ist der juristische Firmen- und Hauptsitz der Robert Bosch AG sowie der Bosch-Gruppe in der Schweiz in Solothurn beheimatet. Im 100-jährigen Jubiläumsjahr der Robert Bosch AG beschäftigen die Unternehmen der Bosch-Gruppe in der Schweiz rund 2 100 Mitarbeitende, die mit schweizerischem Qualitätsdenken und der Entwicklung innovativer Produkte zum Welterfolg von Bosch beitragen. Zur Bosch-Gruppe in der Schweiz gehören die Unternehmen Robert Bosch AG, Scintilla AG, Bosch Rexroth Schweiz AG, Buderus Heiztechnik AG, sia Abrasives Industries AG und BSH Hausgeräte AG.
Bosch-Gruppe: Ausblick 2020 und strategischer Kurs
Bosch Group: Outlook 2020 and strategic course
Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr und die Corona-Pandemie rechnet Bosch mit erheblichen Herausforderungen für die Weltwirtschaft. Es bedürfe grösster Anstrengungen, um zumindest ein ausgeglichenes Ergebnis zu erreichen, verkündete die Geschäftsführung der Bosch-Gruppe bei der Bilanzpressekonferenz in Deutschland. Trotz der aktuell herausfordernden Situation hält Bosch seinen langfristigen, strategischen Kurs: Das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen verfolgt konsequent ehrgeizige Klimaschutz-Ziele und entfaltet entsprechende Aktivitäten zum Ausbau nachhaltiger Mobilität. „Wenngleich andere Themen gegenwärtig im Fokus stehen, dürfen wir die Zukunft unseres Planeten nicht aus dem Blick verlieren“, so der Bosch-CEO Dr. Volkmar Denner. Das Ziel, bereits Ende 2020 weltweit an allen 400 Standorten klimaneutral zu werden, wird Bosch erreichen. Ein weiteres Ziel ist, die vor- und nachgelagerten Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette möglichst klimaneutral zu gestalten – bis 2030 soll der Wert der damit verbundenen Emissionen (Scope 3) um 15 Prozent sinken. Zudem bündelt das Unternehmen in der neuen Beratungsgesellschaft „Bosch Climate Solutions“ künftig sein Wissen und die Erfahrung von mehr als 1 000 eigenen Energieeffizienz-Projekten.
Der Klimaschutz beschleunigt den Strukturwandel in vielen Branchen, in der Automobilindustrie genauso wie in der Gebäudetechnik gewinnt Wasserstoff an Bedeutung. Bosch arbeitet daher mit Partnern an der mobilen und stationären Brennstoffzelle. Für die Mobilität ist laut Denner eine breite Technologieoffensive wichtig, die nicht nur einen batterieelektrischen Weg zu nachhaltiger Mobilität vorgibt, sondern neben effizienten Verbrennungsmotoren vor allem auch eFuels und Brennstoffzelle berücksichtigt.
Wo immer möglich, will Bosch sein Know-how in die Anstrengungen zur Eindämmung der Pandemie einbringen, etwa mit dem neu entwickelten Covid-19-Schnelltest und dem Analysegerät Vivalytic. Bosch will 2020 mehr als eine Million Schnelltests produzieren, im nächsten Jahr sollen es drei Millionen sein. Zudem hat Bosch in einigen Regionen die Fertigung von Schutzmasken und Desinfektionsmitteln aufgenommen. Dies soll vorwiegend dem Schutz der Bosch-Mitarbeitenden dienen.
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