Der Weg zur vernetzten Werkstatt
Die Idee, ein Netz unabhängiger Reparatur- und Einbauwerkstätten für Motorfahrzeuge zu führen, die den gleichen Standard verfolgen, war in den 1920er Jahren nicht neu. In den USA gab es dieses Konzept schon vor dem Krieg. Bosch startete 1921 mit den Bosch-Diensten, ausserhalb Deutschlands „Bosch Services“ genannt, die sich so schnell ausbreiteten, dass es 1930 schon 2 750 Werkstätten in 70 Ländern gab. Diese Werkstätten halfen mit, den Namen Bosch in alle Welt zu tragen.
Die 1920 neu gegründete Robert Bosch AG startete ihr Geschäft in Zürich an der Badenerstrasse mit einer modern ausgerüsteten Autowerkstatt, damals auch Einbauhalle bezeichnet. Rund 25 Mitarbeitende vertrieben ein bescheidenes Sortiment und führten Reparaturen aus.
Formschöner Wunschtraum – Technik zum Konsum
Eine schwere Krise in der deutschen Automobilindustrie zwang Bosch ab 1926 weltweit dazu, das angestammte Produktportfolio zu überdenken. Dabei kam eine Mischung heraus aus alten Erfolgsstrategien, nämlich ein Produkt zu verbessern und zur Serienreife zu bringen wie bei Elektrowerkzeugen und Thermotechnik, und ganz neuen Ansätzen wie bei der Radio- und Fernsehtechnologie.
Mit dem Umzug innerhalb Zürichs an die Hohlstrasse bezog Bosch 1954 ein modernes Verwaltungs- und Lagergebäude mit Verkaufsraum. Eine neue Ära mit erweitertem Produkteportfolio begann. In den frühen 1950er Jahren brachte Bosch Produkte auf den Markt, die den deutschen und westeuropäischen Wirtschaftsaufschwung widerspiegelten und den Konsumdrang der Menschen nach dem Ende schwerer Zeiten befriedigten. Beispiele sind Küchengeräte oder Bohrmaschinen für Heimwerker. Bewährtes wie Autoradios wurden zu Millionensellern. Im Laufe der Zeit entstanden neben der Filiale in Genf die Niederlassung Solothurn sowie weitere Zweigbetriebe in der Region Zürich.
Von Zürich über Otelfingen nach Solothurn
Im April 1995 verlagerte die Robert Bosch AG ihren Sitz nach Otelfingen, wo der grösste Teil aller Aktivitäten unter einem Dach vereint war. Als Importeur und Grossist von Produkten eigener Marken für die Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein nahm die Robert Bosch AG auf verschiedenen Märkten eine führende Stellung ein. Sie stützte sich beim Vertrieb auf zahlreiche Absatzkanäle von Partnern. Über diese gelangten vor allem Elektrowerkzeuge und Haushaltgeräte von Bosch sowie Erzeugnisse der mobilen Kommunikation in den Verkauf. Daneben verfügte die Robert Bosch AG aber auch über ein eigenes Vertriebs- und Servicenetz mit 160 Standorten. Dort wurden hauptsächlich Produkte der Kraftfahrzeug-Ausrüstung vertrieben und gewartet.
Einen weiterer Meilenstein in der Schweizer Geschichte des Unternehmens bedeutete die Verlegung des juristischen Firmensitzes der Robert Bosch AG von Otelfingen nach Solothurn im Jahr 2007. Noch heute ist dies der Hauptsitz der Robert Bosch AG und der Bosch-Gruppe. Zur Robert Bosch AG in der Schweiz zählen die Bereiche Bosch Automobiltechnik, Vertrieb Elektrowerkzeug und Zubehör, Bosch Sicherheitssysteme, Marketing für eBike und der Projektbereich Bosch Digital Solutions, der sich mit innovativen Lösungen rund ums Internet der Dinge beschäftigt.
Die Vision einer vernetzten Werkstatt
2017 verlegte der Geschäftsbereich Bosch Automobiltechnik zusammen mit Bosch Sicherheitsysteme die Geschäfte von Otelfingen nach Urdorf. Der Bereich Bosch Automobiltechnik bietet den Garagen Diagnose- und Werkstatttechnik sowie ein umfassendes PKW- und LKW-Ersatzteilsortiment. Damit die weltweit über 39'000 Partnerwerkstätten jederzeit auf dem neusten Stand der Technik sind, umfasst das Angebot auch ein umfassendes Schulungsprogramm, technische Informationen und eine Werkstatt-Hotline.
Sandro Francescutto ist als neuer Geschäftsleiter seit 2020 für den Bereich Bosch Automobiltechnik in der Schweiz zuständig. Sein Team betreut die Bosch Grosshändler sowie über 300 Bosch Franchise Partner, die auch unter der Marke Bosch Car Service auftreten. Bei rund 2 000 Garagen, also nahezu jeder zweiten Garage in der Schweiz, sind die Bosch Diagnose Geräte zudem täglich im Einsatz.
Auch hier steht der Branche eine Weiterentwicklung bevor, die Herausforderung und Chance zugleich ist. Chancen bieten sich allen Unternehmen, die rechtzeitig auf Digitalisierung und Vernetzung gesetzt haben. Auch Bosch Automobiltechnik hat das bereits vor Jahren erkannt und fokussiert sich stärker denn je auf das Angebot von vernetzten Produkten und Services. Vernetzung, Automatisierung und neue Antriebslösungen werden erheblichen Einfluss auf die Branche haben. Die Fahrzeuge werden immer komplexer. Viele sind bereits heute mit Fahrerassistenz- sowie modernen Anzeige- und Infotainmentsystemen sicherer und komfortabler unterwegs. Optimierte und weiterentwickelte Verbrennungsmotoren, die Hybridisierung und Elektrifizierung bringen mehr Effizienz in den Antrieb.
Bosch arbeitet an der Vision einer unfallfreien, stressfreien und möglichst emissionsfreien Mobilität. Die technischen Pfade auf diesem Weg sind die Automatisierung, Vernetzung und Elektrifizierung. Das stellt nicht nur die Automobilhersteller vor grosse Herausforderungen, sondern auch den Garagenmarkt. Gleichzeitig ergeben sich aber auch neue Chancen. Schon heute entstehen viele neue Angebote und Geschäftsmodelle. Mit innovativen Servicekonzepten unterstützt Bosch Automobiltechnik einerseits die effektive und effiziente Wartung des aktuellen Fahrzeugbestands über den gesamten Produktlebenszyklus. Und andererseits bereitet Bosch seine Partner darauf vor, den immer weiter steigenden Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden.
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